Südkorea: Antimilitarismus und Kriegsdienstverweigerung in einem geteilten Land

Kölner Friedensgruppen laden am Donnerstag, 1. Juni 2017, 19:00 Uhr in die Kartäuserkirche Köln ein, um mit einem südkoreanischen Friedensaktivisten und einem deutschen Friedens- und Konfliktforscher über Süd- und Nordkorea zu diskutieren.

Korea ist ein geteiltes Land. Die seit Ende des Koreakrieges 1953 bestehenden Spannungen mit Nordkorea sorgen auch in Südkorea für eine hohe Militarisierung. Das Land hält bei 50 Millionen Einwohnern eine Armee von 650.000 Männern und Frauen und hat damit die fünftgrößte Armee der Welt. Zugleich ist Südkorea eine wirtschaftliche Macht in Ostasien und Verbündeter der USA. Alle Männer sind wehrpflichtig und müssen zwischen 21 und 24 Monaten Militärdienst ableisten. Wer sich dem entgegenstellt, zahlt einen hohen Preis.

Flyer mit dem Foto einer Aktion gegen Militärausgaben in Südkorea. Foto: World Without War

Derzeit sind etwa 400 Kriegsdienstverweigerer in Südkorea in Haft. Sie werden in der Regel zu 18 Monaten Gefängnisstrafe verurteilt. So erging es auch Myungjin Moon, der 2010 aus pazifistischen Gründen verweigerte. Für die Organisation World Without War wird er über die Arbeit für Gewaltfreiheit und Menschenrechte berichten.

Der Friedens- und Konfliktforscher Markus Liegl erläutert, warum die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea gegenwärtig wachsen, weshalb Pjöngjang mit dem Einsatz von Atomwaffen droht und welche Rolle die Volksrepublik China bei der Lösung des Konflikts spielen könnte. Er vertritt die Meinung, dass nur durch eine grundlegende Änderung der Strategie der USA eine friedliche Lösung des Nuklearkonflikts gewährleistet und somit das Ziel einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel erreicht werden kann. Markus Liegl hat mehrere wissenschaftliche Aufsätze und ein Buch zu den Konflikten in Asien publiziert. Er promoviert an der Goethe-Universität Frankfurt/Main.

Die Moderation übernimmt Matthias Böhning.

Myriam Sodjinou dolmetscht englisch-deutsch.

Donnerstag, 1.6.2017, 19:00 Uhr, Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7B, 50678 Köln.

Eintritt frei, Spenden erbeten.

Veranstaltet von: Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e. V. (DFG-VK) Gruppe Köln, Amnesty International Köln, attac Köln, DFG-VK Bildungswerk NRW e. V.

Trägerorganisationen der Veranstaltungsreihe mit Myungin Moon sind Connection e.V., Deutsche Ostasienmission e.V. und Korea-Verband e.V. Wir danken für die finanzielle Förderung durch den Ev. Mission in Solidarität (EMS).

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Eine Antwort

  1. Kai-Uwe Dosch sagt:

    Das freut mich, dass Myungjin von World without War wieder zu einer Rundreise in Deutschland ist und auch bei Veranstaltungen der DFG-VK ist, denn World without War und DFG-VK sind beides Mitgliedsgruppen des weltweiten gewaltfreien Netzwerks der War Resisters International.

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