Lichter für Syrien am Kölner Dom

 

 

Lichter für Syrien 1

Foto: Katja Peter

Etwa 50 engagierte Menschen versammelten sich am 20. 2. 2016 abends bei Regen und Sturm vor dem Kölner Dom, um sich für ein Ende des Stellvertreterkrieges in Syrien und die Beteiligung Deutschlands an diesem Krieg einzusetzen. Die Aktion fand im Rahmen einer bundesweiten Aktion statt, näheres unter https://www.lichter-fuer-syrien.de/start/

Lichter für Syrien4

Foto: Katja Peter

Özge Keskin hielt eine der engagierten Reden, die im Verlauf dieser Aktion gehalten wurden und die hier dokumentiert wird:

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir haben uns heute, zu dieser Uhrzeit hier versammelt, um den Menschen in Syrien Solidarität zu zeigen und ein Zeichen zu setzen, gegen Krieg, Militarismus und Terror. Denn seit Jahrhunderten zerstören Kriege, die politisch, wirtschaftlich, ökonomisch oder rassistisch orientiert sind ganze Länder und versetzen deren Bevölkerung in erbärmliche Lebenslagen. Oft sind mangelnde Bildung und bewaffnete Gruppierungen der Grund für schwer zu lösende Konflikte, die tiefe Narben hinterlassen.
Aber und aber Millionen unschuldige Menschen sterben, Jahr für Jahr, Monat für Monat, Tag für Tag… Gezählt werden kann die Zahl der Opfer nie, denn zu viele sind es, die dem grüngefärbten Cannibalismus zum Opfer gefallen sind. Kinder, Babies, Mütter, Väter, schutzlose Menschen, die Waffen und Bomben haben vor niemandem Halt. Und auch heute in diesem Moment, in dem wir hier stehen, schlagen anderswo Bomben ein, Waffen werden auf Zivilisten gerichtet, Waffen, die in unserem Namen produziert worden sind. Auch wir sind indirekt schuldig, denn während all dies geschieht, unternehmen wir nichts. Wir schauen weg, hören nicht hin und spielen die Ahnungslosen, sodass weitere Tausende dem Krieg zum Opfer fallen. Anstatt die geringste Hilfe für diese Menschen zu zeigen, werden die Asylgesetze verschärft, Flüchtlingsunterkünfte angegriffen und Rassismus politisiert. Und weil wir dem ewigen Schweigen, Ignorieren und dem passivem Zerstören ein Ende setzen wollen, Ansätze zur Bekämpfung des Krieges setzen und eine strukturierte Friedenswiderherstellung einführen wollen, fordern wir:
– humantiären Hilfseinsatz in Syrien, um der sich verbreitenden Armut und Not der Zivilisten  entgegenzukommen
-wir fordern die Unterstützung von Bildung in Syrien, um die fortlaufende Rückentwicklung der Bevölkerung zu stoppen
-wir fordern eine diplomatische Lösung des Konflikts und Verhandlungen, deren Entschlüsse die Gründung eines demokratischen Staates in Syrien ermöglichen
-wir fordern den sofortigen Stopp von Waffenexporten in die Krisenregion Naher und Mittlerer Osten sowie in menschenrechtsverletzenden Staaten
-wir fordern die Austrocknung sämtlicher Geldquellen des Islamischen Staates und die Beendigung der Kooperation mit Saudi-Arabien
– wir fordern die Einstellung weiterer Asylrechtsverschärfungen und bedingungslosen Schutz für Flüchtlinge
Und damit solch ein Grauen sich nicht wiederholt rufen wir, nie wieder Bundeswehr, nie wieder Militär, nie wieder Krieg, nie wieder Waffen, nie wieder Opfer!
Und wir halten Lichter und Kerzen in der Hand und wie diese brennen, brennen auch unsere Herzen- für Frieden, für Gleichheit, für Gerechtigkeit und Liebe für alle Ewigkeit, denn wenn wir für all das nicht brennen, wird diese Welt nie hell aufleuchten.

Özge Keskin

Autor des Beitrags: Harald Fuchs

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