„Runder Tisch Frieden im Erzbistum Köln“ fordert Gewaltfreiheit

Gewaltfreiheit muss der „Stil einer Politik für den Frieden“ werden – dazu ruft Papst Franziskus in seiner diesjährigen Botschaft zum Weltfriedenstag (1. Januar) auf. „Alle können ‚Handwerker‘ des Friedens sein“, so der Appell des Papstes.

Der „Runde Tisch Frieden im Erzbistum Köln“, ein Zusammenschluss von Personen aus kirchlichen Institutionen, Verbänden und Initiativen, ruft Christinnen und Christen auf, sich an ihren Orten in Gremien und Verbänden, in Kirche und Politik nachdrücklich für einen Lebensstil der Gewaltfreiheit einzusetzen und selbst „Handwerker“ des Friedens zu werden. Die Kirche wird nicht zum Salz der Erde durch die Rechtfertigung von Militäreinsätzen und

Türdetail, Südfassade des Kölner Doms. Foto: T. Voekler (Own work) [CC BY-SA 3.0]

Türdetail, Südfassade des Kölner Doms. Foto: T. Voekler (Own work) [CC BY-SA 3.0]

durch die geistliche Unterstützung eines Agieren innerhalb der Logik der Gewalt, sondern durch konsequentes Befolgen des Weges Jesu, denn – wie Papst Franziskus sagt – „ein Jünger Jesu zu sein bedeutet heute, auch seinem Vorschlag der Gewaltfreiheit nachzukommen“.

Zum Zukunftsweg der Kirche gehört wesentlich die Ausrichtung am Evangelium des Friedens und damit der Einsatz für Gewaltfreiheit im persönlichen Bereich, in Gemeinden, innerhalb unserer Gesellschaft und weltweit. Christsein heißt Ruhestörung einer Gesellschaft, die Sicherheit und Frieden auf Waffengewalt errichtet. In Deutschland werden, der Logik der Gewalt folgend, Milliardenbeträge in die Verbreitung von Waffen und militärischem Gerät investiert. Not wendend ist jedoch ein Denken, dass die Logik der Gewalt und ihrer Eskalation durchbricht. Not wendend sind nicht Waffen, sondern Taten der Gerechtigkeit. Es reichen nicht Erklärungen und Protestbriefe, vielmehr sind das Einüben einer gewaltfreien Haltung sowie konkrete Schritte der Überwindung von Gewalt und des Bemühens um Gerechtigkeit einzuschlagen.

Der „Runde Tisch Frieden“ hat vereinbart mitzuwirken,

  • eine Haltung und Praxis der Gewaltfreiheit im Erzbistum Köln zu fördern,
  • gewaltfreie Trainings zu initiieren,
  • eine Spiritualität der Gewaltfreiheit zu üben,
  • mit Gemeinden, Verbänden und Gruppierungen im Erzbistum Köln biblisch begründete Wege der Gewaltüberwindung zu reflektieren sowie
  • Ansätze und Wege der Gewaltfreiheit in konkreten Kontexten zu bedenken.

Dem „Runden Tisch Frieden“ geht es nicht darum, Drucksachen zu erstellen, sondern persönlich anfragbar zu sein für Gruppen, Initiativen und Gemeinden, die Gewaltfreiheit als Stil einer Politik für den Frieden kennenlernen und bedenken möchten.

Unverständnis zeigte der „Runde Tisch Frieden“ für die Streichung des gesamten Zuschuss des Verbandes Deutscher Diözesen in Höhe von jährlich 60.000 EUR an Pax Christi, das die Arbeit der katholischen Friedensbewegung auf Bundesebene nachhaltig und empfindlich trifft. Diese Entscheidung steht den Erklärungen der Kirche vollkommen entgegen.

Köln, 03.02.2017

Kontakt: Ursula Paulus, Pax Christi Köln: ursula.paulus@web.de

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