Markus Liegl: Friedensvertrag für Korea aushandeln!

Nordkoreas Nuklearwaffenprogramm ist auch eine Botschaft an die Vereinigten Staaten von Amerika: Pjöngjang will Washington auf Augenhöhe begegnen, um neben der formalen Anerkennung Nordkoreas auch über einen Friedensvertrag zu verhandeln.

Markus Liegl am 1.6.2017 in der Kartäuserkirche Köln. Foto: Stefanie Intveen

Darauf wies der Friedens- und Konfliktforscher Markus Liegl in seinem Vortrag am 1. Juni 2017 in Köln hin. Seiner Ansicht nach sei die Lage höchst gefährlich, da die nordkoreanische Regierung bereit sei, militärisch hoch zu pokern, um Bewegung in die festgefahrene und für Nordkorea ungünstige Lage zu bringen. Um die Spannungen abzubauen, müssten die Vereinigten Staaten über ihren Schatten springen und einen grundsätzlichen Politikwechsel vollbringen; aus Sicht der USA bestünde das Risiko eines Statusverlustes durch das Eingeständnis, dass die bisherige Koreapolitik der USA nicht erfolgreich gewesen sei. Auch müssten Südkorea und die VR China Verhandlungsbereitschaft zeigen, um die Konfrontation friedlich zu beenden.

Den kompletten Vortrag, der einen guten Überblick über die unterschiedlichen Perspektiven der Konfliktbeteiligten und Szenarien des weiteren Konfliktverlaufs bietet, gibt es jetzt auf dem DFG-VK YouTube-Kanal.

Wir gehörten zu den Veranstaltern des Doppelvortrags unter dem Titel „Antimilitarismus und Kriegsdienstverweigerung in einem geteilten Land„.

Leicht korrigierte Fassung vom 13.7.2017, 10:15.

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