Köln-Mülheim: „Krieg, Faschismus – nie wieder“

Von Harald Fuchs unter Rückgriff auf einen Text der Geschichtswerkstatt Mülheim und der Friedensinitiative Mülheim, Mai 2021

Mit besonderem Dank an Helmut Goldau, Geschichtswerkstatt Mülheim.


Zwischen Wallstr. und Regentenstr. in Köln-Mülheim befindet sich der Ratsplatz, an dem vor der Bombardierung Mülheims im 2.Weltkrieg das alte Mülheimer Rathaus stand. Dort steht das Mahnmal „Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus“.  Es soll die Erinnerung an die grausigsten 12 Jahre und 4 Monate NS-Zeit wachhalten. Die Friedensinitiative Mülheim lädt jeweils zum 08.05. und 01.09. an diesem Ort zum Gedenken gegen Faschismus und Krieg ein.

Foto: Geschichtswerkstatt

Gemeinsames Gedenken am 08.05.2015

Das Mahnmal wurde erstmalig zum 30. Januar 1984 am Wiener Platz aufgestellt, dem neuen Zentrum Mülheims der Nachkriegszeit. Zu jener Zeit von Hochrüstung und Nato-Doppelbeschluss war es ein Geschenk der Friedensinitiative an die Mülheimer „Bürger“. Die Erklärung zur Schenkung vom 01.02.1984 ist auf dieser Tafel zu lesen:

 

Der Rat der Stadt Köln hatte die Schenkung zwar angenommen, doch angeordnet, einen Standort im alten Zentrum Mülheims zu wählen. Das Mahnmal wurde deshalb am 08.05.1985 zum 40. Jahrestag des Kriegsendes hier neu aufgestellt, wo unter der Adresse Wallstraße 100 das Rathaus der Stadt Mülheim stand.

Die Aufstellung damals wurde eingeleitet durch eine Ansprache von Martha Mense, die als Mülheimer Kommunistin im Widerstand mehrfach in NS-Haft war. Über sie und den Arbeiterwiderstand in Mülheim wird in einer Broschüre der Geschichtswerkstatt berichtet, die auf der Internetseite der Geschichtswerkstatt zu finden ist

Das Mahnmal wurde geschaffen vom Mülheimer Künstler Winfried Bodemer (+).

Aufbereitung des Mahmals am 1.9.2014

Foto: Geschichtswerkstatt

Zum 75. Jahrestag des „Tags der Befreiung“ am 8.5.2020 erklärte die Friedensinitiative Mülheim:

Wie vor 35 Jahren sind auch heute noch steigende Rüstungsausgaben ein Grund mahnend dieser Zeit von Krieg und Faschismus zu gedenken. Die historische Erklärung zur Schenkung ist deshalb immer noch aktuell. Gewachsen ist inzwischen die Gefahr durch rechte Ideolog*en und Faschist*en, die leider inzwischen in fast allen Parlamenten vertreten sind.

Heute, wo sich das Ende des Krieges zum 75. Mal jährt, kann, bedingt durch die Pandemie, leider nicht eingeladen werden, auch wenn der Grund mindestens so relevant ist wie in den vergangenen 35 Jahren. Wir unterstützen deshalb die von Esther Bejarano und der VVN initiierte Petition, „Den 08. Mai zum Feiertag machen!“.

Das Mahnmal hat zum 75. Jahrestag Anfang Mai 2020 ein neues Fundament bekommen.

Das Mahnmal am 8.5.2021

Foto: Harald Fuchs
Foto: Harald Fuchs 2021

8.5.2021

Foto: Harald Fuchs

8.5.2020

Foto: Harald Fuchs
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