US-Aktivist*innen fordern Strafverfolgung nach Atombunkerbesetzung

Pressemitteilung der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt!“ vom 25.07.2018. 

Am heutigen Vormittag übergeben die Aktivisten aus den USA – Susan Crane (74 Jahre/ Kalifornien) und John LaForge (62 Jahre/Wisconsin) gemeinsam mit ihrem Mitstreiter Gerd Büntzly (68 Jahre), die Adressen der US-Bürger an die Staatsanwaltschaft in Koblenz. Die zuständige Oberstaatsanwältin Maier verweigert einen möglichen Termin für ein persönliches Gespräch.

Hintergrund: Vier U.S. AktivistInnen drangen gemeinsam mit dem Deutschen Gerd Büntzly am 16.07.17 in den Hochsicherheitsbereich des Bundeswehr-Militärflugplatzes Büchel ein. Dort sind ca. 20 U.S. Atombomben stationiert und Bundeswehrpiloten üben im NATO-Bündnis deren Einsatz. Die AktivistInnen durchtrennten bei der Aktion Zäune und wurden erst nach Stunden auf einem Atomwaffenbunker von Soldaten aufgefunden. Diese Aktion löste eine Debatte im Bundestag über das Sicherheitskonzept des Fliegerhorstes Büchel aus. Nur Gerd wurde im Januar 2018 vom Amtsgericht Cochem zu 40 Tagessätzen in 1. Instanz verurteilt. Die Staatsanwaltschaft erklärte über die U.S. Mit-TäterInnen nur mündlich, dass es wohl schwierig sein werde, sie postalisch zu erreichen und sie daher nicht verfolgt werden würden. Hierzu gibt es aber eine rechtliche Verpflichtung!

2 Frauen und 2 Männer stehen lachend neben dem Eingang der Staatsanwaltschaft Koblenz. Sie tragen Transparente von "Atomwaffenfrei jetzt!" und "Nukewatch: US-Bombs out of Germany!" vor sich.

US-Aktivist*innen fordern die Staatsanwaltschaft Koblenz am 25.7.2018 auf, sie anzuklagen. Marion Küpker (2. v. l.) unterstützt. Foto: Kampagne Büchel ist überall – Atomwaffenfrei jetzt!

John LaForge erklärt: „Dreimal wurden unsere Personalien aufgenommen: vom U.S. Militär, der Bundeswehr selbst sowie von der örtlichen Polizei. Die U.S. Regierung bricht mit den Atombomben in Büchel genauso wie die
deutsche Regierung den Atomwaffensperrvertrag, in dem sie sich verpflichtete haben, keinem Nicht-Atomwaffenstaat – wie es Deutschland darstellt – Atombomben zu überlassen!“. Susan Crane erklärt weiter: „Wir
alle haben diese Aktion mit dem Ziel gemacht, auch gerichtlich das Internationale Recht hier zur Geltung kommen zu lassen. Die Staatsanwaltschaft scheint internationale Verwicklungen mit den USA hierüber zu scheuen. Deshalb übergeben wir noch mal persönlich heute die Adressen aller Beteiligten“. Susan Crane, John LaForge, Bonnie Urfer und Stephen Baggerly verbrachten zusdammengerechnet 19 Jahre in US-Gefängnisse für ihre dortigen gewaltfreien Proteste gegen die US Atomwaffen-(systeme): siehe ihre Biografien.

Diese Go-In Aktion war die dritte, die während der Internationalen Woche (12.-18. Juli 2017) der Gewaltfreien Aktion Atomwaffen Abschaffen (GAAA) im Rahmen einer 20-wöchigen Aktionspräsenz stattfand. Die gewaltfreien
Proteste wurden von fünfzig Friedensorganisationen im Rahmen der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt!“ organisiert. Auch dieses Jahr gab es wieder eine 9-köpfige U.S. Delegation bei den
Protesten in der Internationalen Woche vom 10.-18. Juli 2018. Am 15.Juli drangen achtzehn Personen in den Hochsicherheitsbereich ein, einige erreichten die Landebahn, und drei besetzten erneut einen Atomwaffenbunker! Am 23. Juli machte eine 7-köpfige Gruppe der Quäker medial auf sich aufmerksam: sie hielten auf der Landebahn ein Friedenskonzert ab.

Kontakt für weitere Infos: Marion Küpker, Tel. 0172 771 32 66

Hierüber können auch Interviews mit Susan und John geführt werden!

www.buechel-atombombenfrei.de

Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt
c/o Netzwerk Friedenskooperative
Römerstr. 88, 53111 Bonn
Tel.: 0228-692904
Fax: 0228-692906
Email: info@atomwaffenfrei.de
Web: www.atomwaffenfrei.de

Spenden:
Gewaltfreie Aktion Atomwaffen abschaffen GAAA
IBAN: DE57 4306 0967 8019 1512 00
Verwendungszweck: „Rechtshilfe“

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