Offener Brief Pax Christi Münster: Preis des Westfälischen Friedens an die NATO

Am 07.11.25 veröffentlichte der pax christi Diözesanverband Münster einen offenen Brief, den wir hier gerne teilen:

„Sehr geehrte Damen und Herren,
mit diesem Offenen Brief wenden wir uns als pax christi Diözesanverband Münster an Sie als Verantwortliche für die Vergabe des Internationalen Preises des Westfälischen Friedens. Zur Transparenz: Da es sich um einen Offenen Brief handelt, veröffentlichen wir diesen auch auf unserer Webseite und informieren die Münsteraner Presse über diesen.

pax christi Münster gratuliert!

07. Nov 2025
Wir gratulieren der größten Friedensbewegung der Welt, der NATO, zum Internationalen Preis des Westfälischen Friedens!

Endlich ist es soweit.
Die größte Friedensbewegung der Welt, die NATO, mit rund 3,5 Millionen wehrbereiten Mitgliedern und einem Etat von 1.500.000.000.000 $, bekommt den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens, der mit 100.000 € dotiert ist.

Man könnte meinen, in einer weinseligen, abendlichen Runde haben sich friedensbewegte Unternehmer einen Scherz erlaubt.

Aber lassen wir die Ironie.
1,5 Bill. US-Dollar, nach SIPRI waren dies im Jahr 2024 rund 55 % der weltweiten Militärausgaben. Im Vergleich dazu kommt Russland nur auf 5,5 %.

Einen Friedenspreis für ein Bündnis mit einem Kriegsminister in den USA?

Einen Friedenspreis für ein Militärbündnis, dass mit der nuklearen Vernichtung des Gegners droht und damit die totale Vernichtung der Menschheit ins Kalkül einbezieht?

Im Friedenssaal zu Münster wurde mit den kriegsführenden Mächten im Dialog und mit diplomatischem Geschick der Mediatoren 1648 der Westfälische Friede ausgehandelt und die Waffen wurden niedergelegt.

Bei der NATO geschieht genau das Gegenteil, die Waffen werden nicht niedergelegt, sondern es wird massiv aufgerüstet. Das Wort des Propheten Micha (4, 3) wird umgekehrt, aus Pflugscharen werden wieder Schwerter geschmiedet.

Die Ressourcen der Erde werden nicht für die Armen in der Welt eingesetzt, sondern es werden todbringende Waffen produziert.

Bei seinem Besuch in Hiroshima am 24.11.2019 hat es Papst Franziskus prägnant formuliert: „Der wahre Friede kann nur ein waffenloser Friede sein.“

In diesem Sinne möchten wir, pax christi Münster, die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL) bitten, von einer Friedenspreisverleihung an die NATO Abstand zu nehmen.

Im Namen des Diözesanvorstands pax christi Münster

Maria Buchwitz                                  Wolfgang Kowallick
Diözesanvorsitzende                         Diözesanvorsitzender“

 

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