Kooperation für den Frieden: Solidarität mit dem Journalisten Andreas Zumach!

Wir veröffentlichen die Erklärung der Sprecher*innen der Kooperation für den Frieden, der wir uns anschließen.

Bonn/Berlin/Stuttgart, 6. Dezember 2018 – Die Kooperation für den Frieden empört die Absage einer Vortragsveranstaltung des renommierten UN-Korrespondenten und Buchautors Andreas Zumach für den 6. Dezember in Karlsruhe durch das evangelische Dekanat Karlsruhe mit Rückendeckung der badischen Landeskirche. Zumach war von der Evangelischen Erwachsenenbildung (EEB) zum Thema „Israel – seine wahren und falschen Freunde“ eingeladen worden. Im Vorfeld gab es Beschuldigungen aus der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe über Zumach, er delegitimiere den Staat Israel. Trotz der zurückgenommenen Anschuldigungen blieb die Zumach-Veranstaltung in Karlsruhe abgesagt.

Die Sprecher*innen der Kooperation für den Frieden kritisieren, dass die Kirche durch ihr Vorgehen einen für unsere Demokratie unverzichtbaren öffentlichen Raum für die Diskussion der israelischen Besatzungspolitik, der Menschenrechtslage der Palästinenser*innen und der deutschen Verantwortung entzieht. Zudem fällt sie mit ihrer Entscheidung den Friedens- und Menschenrechtsgruppen in Israel und Palästina in den Rücken, die ihre Hoffnung auf eine gemeinsame politische Lösung noch nicht aufgegeben haben. Sie vollzieht, was Zumach in seinem Vortrag objektiv thematisieren wollte.

In der Ausschreibung der Erwachsenenbildung war der Zumach-Vortrag folgendermaßen angekündigt:

Israels vermeintlich besten Freunde sind seine wahren Feinde. Sie diffamieren Kritik an der völkerrechtswidrigen Besatzungspolitik Israels und ihren verheerenden Folgen für die Palästinenser als ‚antisemitisch‘ und ‚antiisraelisch‘. Unter diesem Druck werden immer häufiger Veranstaltungen oder Ausstellungen, die sich kritisch mit dem Konflikt Israel/Palästina befassen, abgesagt oder verboten. Deutschen Juden, die sich für einen gerechten Frieden im Nahen Osten einsetzen, wird das Bankkonto gesperrt. Wer steckt dahinter? Wie sollte man dieser Entwicklung begegnen? Und was sollte Deutschland tun, um seine besondere Verantwortung für eine gesicherte Existenz Israels wahrzunehmen?

Die Kooperation für den Frieden bekundet Andreas Zumach Respekt für seinen Mut, unbequeme Themen anzusprechen und sieht darin auch eine Frucht seiner Verwurzelung in der Friedensbewegung und der evangelischen Kirche.

Die Sprecher*innen der Kooperation für den Frieden

Philipp Ingenleuf, Netzwerk Friedenskooperative
Wiltrud Rösch-Metzler, pax christi
Jens-Peter Steffen, IPPNW


Roland steht auf der Bühne, im Hintergrund eine große Übersichtskarte über das östliche Mittelmeer und den Nahen und Mittleren Osten. Andreas Zumach steht links vor der Bühne. Im Vordergrund die sitzenden Zuschauerreihen.

Roland Schüler, Friedensbildungswerk Köln, begrüßt Andreas Zumach (ganz links) am 4.11.2018 im VHS Forum Köln. Foto: Stefanie Intveen

Andreas Zumach sprach am 4.11.2018 im voll besetzten VHS Forum Köln über „Kein Ende der Konflikte im Nahen und Mittleren Osten! Machtinteressen und Stellvertreterkriege“. Veranstalter waren VHS Köln, Friedensbildungswerk Köln und Melanchthon-Akademie. 

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Eine Antwort

  1. Michael Kellner sagt:

    Vielen Dank für das klare und mutige Schreiben, dem ich mich voll anschließen kann. Ich habe Andreas Zumach in Köln gehört. Es war ein großartiger Vortrag. Als Geschäftsleiter des Städtepartnerschaftsvereins Köln-Bethlehem kenne ich ähnliche Anschuldigungen, mit denen unser Verein es zu tun hat. Deshalb ist es umso wichtiger, sich nicht zu ducken und in die Offensive zu gehen. Andreas Zumach hat das verdient.

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