ABGESAGT: Gerichtsverhandlung in Cochem am 21. Dezember 2020 – Kampf gegen Atomwaffen vor Gericht: „Steter Tropfen höhlt den Stein“

Das Amtsgericht Cochem hat den Verhandlungstermin abgesagt. Ein neuer Termin liegt noch nicht fest. Danke allen, die schon geplant hatten, Ariane in Cochem zu unterstützen oder über ihre Verhandlung zu berichten! [18.12.2020 – d. Red.]

Es folgt die Presseeinladung und -mitteilung der Gruppe „Büchel17“ – es geht um die Gerichtsverhandlung unseres Kölner Gruppenmitglieds Ariane:


Kampf gegen Atomwaffen vor Gericht: „Steter Tropfen höhlt den Stein“

21. Dezember 2020, 8:30 Uhr, Amtsgericht Cochem, Ravenéstraße 39, 56812 Cochem
Mahnwache ab 7:30 Uhr vor dem Gerichtsgebäude

Cochem/Köln, 14.12.2020. Am 21. Dezember 2020 steht die Kölner Atomwaffengegnerin und Journalistin Ariane Dettloff (76 J.) erneut wegen „Hausfriedensbruch“ auf dem Bundeswehr-Flugplatz Büchel (Eifel) vor dem Amtsgericht Cochem. Am 30. April 2019 hatte sie mit sechzehn weiteren Friedensaktivist*innen in zwei Gruppen („Büchel17“) das Atomwaffenstationierungsgelände betreten. Dabei hatte sie einen mit NATO-Draht gesicherten doppelten Absperrzaun überwunden. Die Gruppe unterbrach mit einem Sit-In auf dem Militärgelände den Übungsbetrieb der Bundeswehr mit B61-Atombomben der USA. 

In diesen Zeiten der Pandemie,

sagt die Angeklagte,

wo überall der Schutz des Lebens angeblich höchste Priorität hat, wird also ein atomarer Holocaust vorbereitet. Wie sollen wir uns davor schützen, wenn sogar ein parteiübergreifender Bundestagsbeschluss zum Abzug der Atomwaffen aus Büchel sang- und klanglos verpufft, wie es seit 2010 geschieht? Und das trotz des immer wieder in allen Umfragen bestätigten deutlichen Mehrheitsvotums der Bevölkerung. Stattdessen sollen die Atombomben hier aufgerüstet werden, so dass sie erklärtermaßen „besser einsetzbar“ sind!

Schon 2018 hatte sie mit sechs anderen die Tornado-Startbahn in Büchel friedlich besetzt. Die folgende Verurteilung wegen „Hausfriedensbruch“ akzeptierte sie nicht und reichte am 24. August 2020 Verfassungsbeschwerde ein. Das Bundesverfassungsgericht lehnte es aber aus formalen Gründen ab, die Beschwerde zu begutachten. 

Jetzt macht die Journalistin sich erneut auf den Weg durch die juristischen Instanzen.

Steter Tropfen höhlt den Stein,

habe die Richterin Strauß im Landgericht Koblenz im Berufungsprozess einer Mittäterin erklärt.

Wir alle,

so Dettloff,

sind solche Tropfen, und wir müssen wohl noch mehr werden, bis dieser Stein des Anstoßes endlich nachgibt.

Einen großen Erfolg hat die Internationale Kampagne für die Abschaffung der Atomwaffen (ICAN), deren Mitglied auch Ariane Dettloff ist, errungen: am 22. Januar 2021 tritt der Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen in Kraft. 

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Eine Gruppe hält auf einer Fahrpiste Transparente "Frieden schaffen ohne Waffen" und "Büchel ist überall - Atomwaffenfrei jetzt!". Im Vordergrund sind konventioneller und NATO-Stacheldraht zu sehen.

„Frieden schaffen ohne Waffen“ – Teilnehmer*innen von Büchel17 auf dem Militärflugplatz Büchel am 30.4.2019. Foto: Büchel17

Pressekontakt:
Stefanie Intveen, 0151 560 949 20, stefanie.intveen@web.de.
Ariane Dettloff, 0221 315783 oder 0176 53766189, ariane.dettloff@ina-koeln.org

Hintergrundinfos zu Büchel17
Texte aus dem Gerichtssaal: https://www.friedenkoeln.de/?page_id=15143
Pressemitteilungen: https://www.friedenkoln.de/?page_id=15140

Fotos
Pressefotos der Go-In-Aktion am 30.4.2019: https://flic.kr/s/aHsmCTZ3f8  (Album „Büchel17“ auf Flickr; bitte Nachweis wie jeweils bei den Fotos angegeben berücksichtigen)

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