Heute: Feierstunde anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus
Gedenktag, Feiertag, Aufruf zum Handeln
Wir laden zur Gedenkstunde ein:
8. Mai 2024, 17:30 Uhr, Mahnmal für die Opfer des Faschismus in der Grünanlage am Hansaring (Hansaplatz)
Am 8. Mai jährt sich der Tag der Befreiung Deutschlands von Faschismus und Krieg – ein Grund zum Feiern, viel mehr noch aber ein Grund, der Opfer zu gedenken und Lehren aus Faschismus und Krieg zu ziehen. Millionen Menschen waren Opfer des Naziregimes: 6 Millionen jüdische Menschen, 27 Millionen Bürgerinnen und Bürger der Sowjetunion, hunderttausende Menschen in ganz Europa, die Widerstand gegen die Besetzung ihrer Heimatländer leisteten, Gegner der Nazis aus allen politischen Lagern und viele weitere Menschen, die Terror und Krieg des deutschen Faschismus zum Opfer fielen.
Mit der Niederlage der deutschen Wehrmacht bei Stalingrad (heute Wolgograd) trat eine Wende im Kriegsgeschehen ein. In der öffentlichen Diskussion weniger bekannt und noch weniger gewürdigt, ist die Tatsache, dass es am 27. Januar 1944, vor 80 Jahren, Soldatinnen und Soldaten der Roten Armee gelang, die Hungerblockade Leningrads nach 872 Tagen endgültig zu zerschlagen. Sie beendeten damit ein beispielloses Kriegsverbrechen, in dem über 1,1 Millionen Bewohner der Stadt, in erster Linie Kinder, Jugendliche, alte und kranke Menschen, starben. Die meisten von ihnen verhungerten oder erfroren. Die Nazis nahmen dieses Massensterben nicht billigend in Kauf, sie versuchten ganz bewusst, die eingeschlossenen Menschen auszurotten.
Bis heute haben nur ganz wenige Überlebende eine Entschädigung von Deutschland erhalten. Auch andere Schicksale wirken bis heute nach: aus der Sowjetunion entführte ZwangsarbeiterInnen starben entweder in Deutschland oder wurden, sofern sie überlebten und heimkehren konnten, dort verachtet und diskriminiert. Die Stadt Köln unterstützt sie und ihre in Deutschland geborenen Kinder bis heute in unserer Partnerstadt Wolgograd.
Nach der Befreiung waren sich die meisten Menschen Europas einig: Nie wieder sollte es Faschismus und Krieg geben. Doch ihre Hoffnungen waren trügerisch, die Voraussetzungen für eine Welt des Friedens und der Freiheit wurden, allen Versuchen zum Trotz, nicht geschaffen. Heute herrscht wieder Krieg in vielen Ländern der Erde und es zeigt sich überdeutlich: Kriege sind heute nicht mehr gewinnbar. Es gibt keine Alternative zu Völkerverständigung, Verhandlungen und Abrüstung, um die Welt friedlicher und sicherer zu machen. Die Forderung „Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg“ ist heute so aktuell wie vor 79 Jahren und verlangt aktuell von uns für Waffenstillstand statt Waffenlieferungen einzutreten.
Es laden ein:
Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln – Wolgograd e.V.
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund Der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Köln e.V.
Kölner Friedensforum