Aufklärung über die Lügen der US-Politik

McGovern

In einem redaktionellen Beitrag berichtet Michael Hesse im „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom 21. 9. 15 über sein Interview mit den ehemaligen CIA-Analysten Ray McGovern und Elizabeth Murray. Die beiden CIA-Veteranen waren auf Einladung des AK Geopolitik von Attac und Kölner Friedensforum, der DFG-VK, des Friedensbildungswerks Köln, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, des Komitees für Grundrechte und Demokratie, bundeswehr wegtreten!, Pax Christi, Amnestie International, dem grünen Nikolaus-Gülich-Fonds, des Whistleblower-Netzwerks und von „Stop Watching Us“ in Deutschland und berichteten in einer überfüllten Veranstaltung in der Lutherkirche in der Kölner Südstadt am Abend aus ihrem reichen Erfahrungsschatz zum Thema „Jeder Krieg beginnt mit einer Lüge“.

Hier ein Auszug aus dem Artikel im „Kölner Stadt-Anzeiger“:

“ ……. Der Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 habe alles verändert, sagt McGovern. Seitdem führen die USA ihren sogenannten Krieg ge-
gen den Terror. Die Folgen sind heute auch in Form der Flüchtlingskrise zu spüren.
Und diese Lügen hätten nicht aufgehört, sagen die CIA-Veteranen, die auf Einladung des Friedensbildungswerkes in Köln waren. Auch in Bezug auf Syrien und die Ukraine würden die USA die Öffentlichkeit gezielt in die Irre führen. Vorgebliche humanitäre Aspekte würden in der US-Politik tatsächlich nicht die geringste Rolle spielen. Ganz im Gegenteil. DasLand sei in Bezug auf seine Waf-
fengänge wie auf Drogen, meinte McGovern. Seit den Anschlägen gebe es keine ehrliche Arbeit in den Nachrichtendiensten mehr.
Wie sehen die Lügen konkret aus? Weder habe es eine Verbindung von Saddam Hussein zu Al-Kaida gegeben, noch „irakische Massenvernichtungswaffen“. Das
Prinzip sei stets dasselbe. Die Führungsebene stelle haltlose Behauptungen auf, die Analysten sollten die Fakten liefern, um erfundene Behauptungen zu stützen.
Auch Murray wurde hierzu aufgefordert, doch sie fand nichts, was Iraks Diktator Saddam Hussein hätte belasten können.
Dass es mit diesen Leuten bis heute eine Kontinuität gebe, zeige der Aufstieg des damaligen Chefs der US-Satellitenaufklärung, James Clapper. Dessen Karriere ist heute nicht etwa beendet, im Gegenteil, Clapper ist nunmehr Nationaler Geheimdienstdirektor, das heißt, er koordiniert die verschiedenen Dienste der USA und verteidigt öffentlich die Massenüberwachung durch die NSA.
Die deutschen Politiker sollten mehr Mut haben, findet McGovern. Im Streit über die Veröffentlichung der Ausspähziele der NSA in Europa sollten die Deutschen
Rückgrat zeigen. „Sie sollten sich wie Erwachsene verhalten.“ Tatsächlich jedoch kooperiere der deutsche Nachrichtendienst BNDäußerst eng mit den Geheimdiens-
ten der USA. „Der BND ist eine Zweigstelle der NSA wie eine Filiale von McDonald’s.“
Der ehemalige CIA-Agent kritisiert die Bundesregierung scharf dafür, dass von deutschem Boden der Drohnen-Krieg der USA geführt werde, den der US-Intellek-
tuelle Noam Chomsky kürzlich im „Kölner Stadt-Anzeiger“ als diegrößte Terror-Kampagne aller Zeiten bezeichnete. „Ohne Ramstein können die USA diesen Krieg
nicht führen“, sagte McGovern. Das geschehe auf souveränen Gebiet des deutschen Staates.
Dass in den USA der politisch-militärisch-industrielle Komplex tatsächlich die Macht in der Hand hält, ist für den CIA-Veteran keine Frage. „Sie brauchen Feinde für ihren Absatzmarkt. Also suchen sie sich welche.“ Die USA seien süchtig nach Kriegen wie ein Junkie.
Auch die Rolle der USA in dem Ukraine-Konflikt sieht er kritisch.
Die Absetzung des Russland-treuen Präsidenten Victor Janukowitsch 2014 sei ein durch dieAmerikaner inszenierter Putsch gewesen. „Putin wird in den USA
immer nur als böse, böse, böse dargestellt“, sagt McGovern, „das glauben die Amerikaner mittlerweile auch.“ Sie vergäßen aber, auf die Rolle ihrer eigenen Regierung zu schauen.  ……….“

Der Beginn des Vortrages von Ray McGovern und Elizabeth Murray ist auf Newscan als Video veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?v=sL-cOGGbYnY

Ein Interview mit Ray McGovern findet sich unter https://www.youtube.com/watch?v=h9WAL29-v4k

Ein Interview mit Elizabeth Murray kann auf https://www.youtube.com/watch?v=VSEcrjO0uD4  angesehen und gehört werden.

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