Lilly (Fridays for Future Köln): Dürre und Landflucht wichtige Ursache für Krieg in Syrien

Als Vertreterin von Fridays for Future Köln sprach Lilly am 20. April 2019 auf dem Breslauer Platz zum Kölner Auftakt des Ostermarschs Rhein-Ruhr über den Zusammenhang zwischen Klima und Krieg. 


Guten Tag,

Ich bin Lilly und bin hier für Fridays for Future. Fridays for Future, kurz auch FfF, ist eine Schüler*innen- und Studierendenbewegung, die ein nachhaltiges und klimagerechtes Handeln der Politik fordert. Die Ortsgruppe Köln trifft sich jeden Freitag, meistens um 9 Uhr, vor dem Rathaus der Stadt Köln, um diese Forderung zu vertreten. Doch genug über uns, kommen wir zur grundlegenden Frage meiner Rede: In welchem Zusammenhang stehen FfF und die Ostermärsche?

Lilly (Fridays for Future Köln) beim Auftakt zum Ostermarsch Rhein-Ruhr, Breslauer Platz, Köln, am 20.4.2019. Foto: Hans-Dieter Hey (www.R-mediabase.eu, copyright).

Nun werden die meisten Anwesenden ja bereits wissen, dass die Ostermärsche insbesondere für Frieden und Abrüstung stehen. Doch was genau hat Umweltschutz mit Frieden und Abrüstung zu tun? Der Klimawandel hat langfristige Folgen wie zum Beispiel das Schmelzen der Polkappen, die Knappheit der noch vorhandenen Ressourcen oder den Anstieg der Durchschnittstemperatur auf der Erde. Aber die Auswirkungen des Klimawandels sind doch weit weg und außerdem, das ist doch alles nicht wirklich dramatisch, oder? Und Kriege auslösen wird das doch nicht, wo ist denn da der Zusammenhang?

Klimawandel geht, wie gesagt, mit Ressourcenknappheit einher, was schlichtweg bedeutet, dass, wie der Name bereits sagt, Ressourcen ausgehen. Gerade der Mangel an Wasser führt in einigen Ländern zu verheerenden Krisen.

Dass der Klimawandel auch Dürren auslösen kann, ist ja bereits bekannt, ständig steigende Treibhausgaskonzentrationen erhöhen die Durchschnittstemperatur und somit auch die Anzahl der Dürren. Seit 1982 ist die Fläche der weltweiten Dürregebiete um 50% gestiegen. Die Folgen einer Dürre sind oftmals der Ausfall vieler Ernten und der Tod von Nutztieren.

Ein Mädchen in schwarzem T-Shirt und Rucksack mit blonden glatten Haaren spricht in die Kamera. Im Hintergrund die Gebäude des U-Bahnhofs Breslauer Platz.

Lilly (Fridays for Future Ortsgruppe Köln) im Interview vor dem Kölner Auftakt zum Ostermarsch Rhein-Ruhr am 20.4.2019 auf dem Breslauer Platz (Bildschirmfoto des Facebook-Beitrags).

In Syrien gab es immer wieder lange Dürrephasen, von 1961 bis 2009 herrschte in nahezu der Hälfte aller Jahre Trockenheit. Insbesondere von 2007 bis 2010 herrschte eine permanente Dürre, diese wird als eine der Hauptursachen für den dortigen Krieg gesehen. Die Dürren führten zu Ernteausfällen riesigen Ausmaßes, zeitweise konnten nicht mal 50% der üblichen Weizenmenge geerntet werden, doch gerade diese wären wichtig für Wirtschaft und Versorgung des Landes gewesen. Das wiederum führte dazu dass ca. anderthalb Millionen Menschen aus ländlichen Gebieten innerhalb Syriens an den Rand der Großstädte siedelten. In diesen Randbezirken herrschte Arbeitslosigkeit, mangelnde Infrastruktur und Kriminalität.

Laut der Fachzeitschrift „Science“ sei der langjährige syrische Bürgerkrieg eine direkte Folge der dortigen Konflikte. Klimakrisen solcher Ausmaße seien zwar nicht die unmittelbare Ursache für einen derartig großen Krieg, allerdings würden durch solche Faktoren ohnehin konfliktträchtige Staaten stärker gefährdet.

Dieses Beispiel war nur ein Fall von vielen. Durch den Klimawandel sind ebenfalls viele andere Länder bedroht.

Um gut und friedlich leben zu können, ist eine klimafreundliche Politik wichtig. Informiert euch im Internet, wie man umweltfreundlicher lebt, und kommt zu den Protesten von Fridays for Future.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

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